Ich guck mal eben Himmel an

SONY DSC

Gestern Abend – die Hitze des Tages wollte einfach nicht weichen und ich sehnte mich nach einem winzigen Hauch frischer Luft auf meiner Haut, der vielleicht ein bisschen Kühlung versprechen würde – zog es mich in den Garten, wo ich oft den Tag mit Blick auf die zwei Berge ausklingen lasse. Manchmal, so wie gestern, habe ich die Kamera dabei. Nach meinem Fotokurs bin ich immer noch am Üben, Ausprobieren und Entdecken der Funktionen, die sich an ihr befinden. Ich guck mal eben Himmel an, sagte ich zu meinem Mann.

Die Wolken und die Sonne wechselten sich ab in ihrer Vorherrschaft und irgendwo in der Ferne grollte schon ein Gewitter. Ich beobachtete einfach nur, naschte zwischendurch Kirschen vom Baum, habe bestimmt hundert Fotos aufgenommen, mir wieder mal die Augen verblitzt vor lauter Sonne gucken und dadurch bunte Sternchen auf dem dunkler werdenden Rasen gesehen – hat aber auch was … Menno, dabei hab ich doch jetzt so ne schöne Sonnenbrille sogar mit eingeschliffener „Nahsicht“ – grins – damit ich die Zeichen auf dem Rädchen der Kamera auch erkennen kann. Nach dem Sonnenuntergang kam das Unwetter und es goss in Strömen. Das Wasser füllte in nullkommanix die Regentonnen und schoss in hohem Bogen darüber hinweg. Wären die Blitze nicht gewesen, dann hätte ich mich mitten in den Garten gestellt und die kalte Dusche genossen. Leider bin ich ein Feigling, denn ich glaube, auch wenn das Risiko eher gering ist, Blitze können verdammt weh tun und vielleicht sogar klein und schrumpelig machen – keine Ahnung – egal. Damit wollte ich mir auf alle Fälle noch ein bisschen Zeit lassen 😉 So guckte ich nur zu, bis sich das Wetter wieder beruhigt hatte und die Hitze zurück kam. Das hätte sie sich sparen können, denn als ich die Pfütze unter dem Schlafzimmerfenster, genau am Fußende des Bettes weg wischte, war mir genau so heiß wie vorher. Vor der nächsten Unwetterfotosession sollte ich unbedingt zuerst die Fenster im Haus schließen. Macht absolut Sinn!

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

Manche Nächte

Letzte Nacht konnte ich ganz schlecht einschlafen. Ich hatte den ganzen Tag, den Abend sowie die Nacht vorher Magenkrämpfe und mir war so richtig übel. Scheinbar hatte ich was Verkehrtes gegessen. Ausgerechnet gestern hatte ich eine Beratung in Erfurt, die sich in die Länge gezogen hat. Zum Glück ist eine Kollegin gefahren und ich konnte mich auf dem Beifahrersitz in Ruhe auf meine Bauchschmerzen und die Übelkeit konzentrieren.

Mittag traute ich meinem Magen ein Essen zu. Etwas später stellte sich heraus: das war ein Fehler, denn dadurch wurde es noch schlimmer. Irgendwie habe ich den Tag rum gekriegt. Endlich war ich zuhause! Eine Kanne Tee und ein entspannendes Nickerchen im Liegestuhl (da lieg ich am bequemsten mal so schnell zwichendurch) im Bad (da ist es am wärmsten in Haus) sollten mich von meinem Unwohlsein befreien. Es wurde nicht besser. Im Gegenteil. die Krämpfe kamen immer öfter und intensiver und ich malte mir die schlimmsten Krankheitserreger aus, die ich mir im Urlaub eingefangen haben könnte und die sich jetzt bemerkbar machten.

Gegen 23 Uhr beschloss ich, dass ich nun was unternehmen sollte, der Tee reichte offenbar nicht aus. Also entschied ich mich, in die Notaufnahme zu fahren. Ich rief meinen Großen an, der sich sofort als Chauffeur für seine Mutter opfern wollte und nahm dann, so schnell es mein geplagter Körper zuließ, eine Dusche. Ich hatte mich gerade in damit-kann-ich-mich-jedem-knackigen-Arzt-zeigen-Unterwäsche gekleidet und mein Normalo-Outfit drüber gezogen, als ich feststellte, dass ich mindestens schon 20 min lang keinen Krampf mehr im Bauch hatte. Ich setzte mich auf den Hocker im Bad und wartete. Auch die nächsten 10 min kam nichts. Mein Großer fragte mich per WhatsApp, wann er mich abholen soll. Ich antwortete ihm, dass es grad geht und ich mich melden würde. Es zwickte schon noch ein bisschen im Oberbauch, aber lange nicht mehr so wie vorher. Einerseits war ich sehr erleichtert, andererseits traute ich dem Frieden noch nicht.

Ich schlich mich langsam die Treppe hoch Richtung Schlafzimmer. Fenster auf, Decke bis zum Hals und … Tja – und nichts. Ich horchte die ganze Nacht in mich rein, um ja nicht zu verpassen, wann der Schmerz wieder kommt. Ist das nicht komisch? Zwischendurch nickte ich ab und zu mal ein, um dann erschrocken wieder zu mir zu kommen und festzustellen, dass außer ein bisschen Zwicken nichts weiter passiert in meinem Bauch.

Heute morgen war ich ziemlich gerädert. Aber auch dieser Tag ging rum. Es zwickt immer noch und ich habe mir selbst versprochen, dass ich zum Doktor gehe, wenn es nicht aufhört. Oder dass ich ihn wenigstens mal anrufe. Oder dass ich zumindest an ihn denke. Ach, was red ich denn – das geht auch ohne Doktor wieder vorbei.

Ich muss doch nur meinem Bauch sagen, ich geh in die Notaufnahme. Dann hält der sofort Ruhe 😉