Und die Nacht hat noch so viele Stunden

Wie schön es ist, wenn ich einem Menschen begegne, dem ich mich anvertrauen kann, der zuhört, nachfragt, sich interessiert, aufmerksam ist – einfach nur da ist. Nur wenigen Menschen kann ich mich öffnen. Es braucht meist eine gewisse Zeit, um jemandem zu vertrauen.

Ich traf einen Menschen, bei dem ich nach einer Zeit das Gefühl hatte, da kann ich reden, auch wenn oder gerade weil da eine gewisse Distanz besteht, die vielleicht dafür genau richtig und angebracht ist. Es fand sich endlich eine Gelegenheit und ich fing an und erzählte. Scheibchenweise, in kleine Episoden verpackt, begann ich also. Es tat so gut, es war so befreiend. Die Zeit verflog dabei nur so. Worte sprudelten wie Wasser aus einer Quelle. Ich ließ sie sprudeln. Es tat wirklich gut.

Doch dann war plötzlich die (Rede-)Zeit um. Das Sprudeln musste aufhören, wurde abgebrochen, weil sich die Situation verändert hat. Es waren noch lange nicht alle Worte gesagt, die Geschichte mittendrin beendet.

Nun sitz ich da. Die unausgesprochen Gedanken wirbeln in meinem Kopf umher. Sie wollen heraus, aber da ist keiner mehr, der zuhört, dem ich sie anvertrauen kann. Mag ich sie überhaupt nochmal jemanden anvertrauen?

Ich fühle mich allein, enttäuscht, traurig. Ich bereue, überhaupt etwas gesagt zu haben, denn damit habe ich mich verletzlich gemacht. Vielleicht habe ich sogar ein ganz falsches Bild von mir hinterlassen, weil die Geschichte nicht vollständig erzählt war.

So grüble ich vor mich hin, komme nicht zur Ruhe, kann nicht einschlafen, warte. Worauf warte ich eigentlich?

Und die Nacht hat noch so viele Stunden.

Hallo, ihr Menschen überall auf der Erde

Als ich anfing zu bloggen, dachte ich ja im Traum nicht daran, dass außer meinen Bekannten (und die musste ich schon mit der Nase darauf stupsen) jemals jemand im riesengroßen Internet ausgerechnet auf mich winzigkleines Licht stoßen würde und meine Blogs liest. Es sind nach wie vor nicht viele Menschen, die mich entdecken. Dafür schreibe ich einfach viel zu wenig und zu unprofessionell. Wie dem auch sei … Ich fühle mich eher als blutiger Anfänger in diesem Metier.

Aber als ich die Tage mal in meine WordPress-Statistik geguckt habe, war ich doch ziemlich platt. Da gibt es doch tatsächlich Leute in anderen Ländern, die sich dafür interessieren, was ich schreibe. Wow! Das find ich total aufregend! Ich versuche mir vorzustellen, was das wohl für Menschen sein könnten: Einheimische oder auch Deutsche, die in diesen Ländern leben, junge oder ältere Menschen, Frauen oder Männer. Wie mögen sie auf meine Texte gestoßen sein? Durch andere Blogger, durch meine Tags oder einfach zufällig beim Stöbern in WordPress?

Natürlich hat mich das „internationale Interesse“ (mein Gott, wie geschwollen sich das anhört – lach) an meinen Blogs total motiviert, öfter mal etwas zu schreiben. Aber wer schon mehr von mir gelesen hat, weiß bereits, was für enorme Kämpfe ich mit meinem inneren Schweinehund auszustehen habe. Ich lasse ihn halt ab und zu gewinnen, damit ich meine Ruhe habe. Wer etwas von mir lesen möchte, muss sich also in Geduld üben.

Heute möchte ich an die paar einzelnen Menschen außerhalb von Deutschland, die sich versehentlich auf meine Seite verirrt oder (träum ein bisschen, Heike) vielleicht ganz bewusst meine Blogs gelesen haben, einen ganz herzlichen Gruß senden. Ich kann euch gar nicht sagen, wie spannend ich das                             Foto 03.09.14 22 18 52    finde. Die Welt wird doch immer kleiner, oder?

Und damit sich meine Landsleute nicht benachteiligt fühlen: hier ist noch ein herzlicher Gruß für euch – ich will ja schließlich niemanden diskriminieren 😉

Menschen kommen und gehen

Da laufen einem Leute über den Weg, soll ja vorkommen im Leben. Ich finde das ja auch total spannend, immer wieder neuen Menschen zu begegnen. So auch am vergangenen Wochenende bei diesem Seminar in Banz. Meine Nachbarin Stefanie z.B. – total nett. Doch nun ist sie aus meinem Leben verschwunden. Wie schade eigentlich. Wir haben uns ein paar Mal gut unterhalten und fast bei jeder Mahlzeit zusammen gesessen. Kilian, der junge Student, gerade mal so alt wie mein Jüngster – ich hoffe, er wird ein guter Lehrer. Rudi bleibt hoffentlich noch lange gesund und genießt mit seiner Frau einen schönen Lebensabend. Er ist schon 75 und total gut drauf. Michael habe ich gestern in fb gefunden, wir sind jetzt „befreundet“ und hören vielleicht ab und zu voneinander. Das würde ich schön finden. Und all die anderen? Die vergisst man mit der Zeit … Menschen kommen und gehen