Auszeit

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Heut war so ein richtig schöner Tag. Wie schade, dass ich erst so spät heim kam und von der Sonne nicht mehr wirklich viel hatte. Die Liege steht noch hinten im Garten, ich pflückte mir ein paar Trauben, machte es mir auf ihr gemütlich und träumte mich ans Meer. Ist das wirklich schon wieder vier Wochen her?

Genau wie im letzten Jahr hatte ich mir eine Woche Auszeit genommen und war an die Ostsee gefahren. Matratze und Schlafsack im Auto, Klamotten, was zu Essen und Trinken …

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Die Tage verbrachte ich am Strand. Das Wetter war perfekt. Ich hatte mir nichts vorgenommen, wollte nur in den Tag hinein leben, Sonne, Wasser, Luft und Freiheit genießen. Abschalten. In meinen Romanen versinken. Schlafen. Es ist schön, am Strand zu schlafen, wenn das Meer rauscht und ein leichter Wind weht.

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Manchmal schaute ich den Volleyballspielern zu, ihre Stimmen konnte ich aber nicht hören, dazu waren sie zu weit weg. Ich war ziemlich faul im Gegensatz zu ihnen und mein Bewegungsdrang hielt sich eher in Grenzen. Genau genommen beschränkte er sich auf ab und zu etwas Schwimmen, gelegentlich sehr gemütlich am Strand auf und ab laufen und bei Bedarf die Position auf meiner Badematte wechseln.

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Manchmal konnte ich mich aufraffen, ein paar Fotos zu machen von den Möwen, in der Ferne vorbeiziehenden Schiffen und am liebsten von den wunderschönen Sonnenuntergängen und Abendstimmungen am Meer. Die habe ich besonders genossen.

Der Strand war wunderbar ruhig. Wenn neue Strandbesucher dazu kamen, dann achteten sie auf Abstand zu den anderen, die schon da waren. Man grüßte sich, lernte sich gelegentlich kennen, wechselte ein paar freundliche Worte, hatte einen Blick auf die Sachen, wenn die anderen Baden waren und verabschiedete sich am Abend. Ich empfand die Atmosphäre entspannt und fast familiär. Manche Leute hatten sich einen Windschutz oder eine Strandmuschel aufgestellt. Ich hatte nur einen Regenschirm. Wenn die Sonne gar zu toll schien, dann war er mein Sonnendach. Ein ganzes Stück weiter vorne, am Textilstrand, gab es Strandkörbe. Um nichts in der Welt hätte ich tauschen mögen, denn dort waren sehr viele Menschen, es war laut und bunt und roch nach Sonnenschutz und nicht nach Meer.

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Erst wenn die Sonne schon längst unter gegangen war und die Dämmerung eingesetzt hatte, raffte ich meine sieben Sachen zusammen und genehmigte mir noch einen Radler in der Klause. Dann duschte ich und bis ich auf dem Parkplatz an meinem Auto ankam, war es meist schon 23.00 Uhr und alles rundherum stockfinster. Am ersten Abend leuchtete ich mir noch den Weg mit der Taschenlampe am Handy, am zweiten fand ich ihn im Dunkeln. Dann kroch ich in mein Auto und konnte dank der milden Temperaturen mit geöffneter Autotür schlafen.

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Die Woche verflog nur so. Ein paar Tage Urlaub habe ich noch in diesem Jahr. Die Matratze und der Schlafsack liegen immer noch im Auto. Wer weiß, vielleicht packt mich das Ostseefieber ja noch einmal …

Die Zeit hat flinke Füße

Gleich schlägts 13 :-)

Gleich schlägts 13 🙂

Viel zu schnell ging das Wochenende vorbei. War nicht eben noch Freitag Abend? Ich hatte mir wieder ein bisschen zu viel vorgenommen und verschiebe nun diese Dinge einfach auf einen späteren Zeitpunkt, es treibt mich ja keiner. Dafür habe ich andere Sachen gemacht, die mir so spontan eingefallen sind. Diese Freiheit gönn ich mir. Und in der letzten Nacht habe ich mal wieder bis in die frühen Morgenstunden gechattet, ach, das war schön! Trotzdem war ich morgens halb 8 putzemunter und hab mich um den Hasenbraten gekümmert und wie jeden Sonntag die Haare meiner Mutter eingedreht. Nach dem Mittagessen kam dann aber die kleine Flaute. Und weil ich auf die Signale meines Körpers höre, habe ich mir den Liegestuhl ins Bad geschoben (da ist es am wärmsten) und mir dort ein geruhsames Mittagsschläfchen gegönnt. Ist das nicht ein schönes Leben?

Und jetzt lese ich mich in den Schlaf, freue mich auf die Woche, auf meine Arbeit, die Kinder, die Kollegen und schon auf nächstes Wochenende.